Raspeballer - norwegische Kartoffelköße

Eine kulinarische Verbindung zwischen Norwegen und meiner Wahlheimat Thüringen: der traditionelle norwegische Kartoffelkloß. Raspeball heißt er in Bergen, wo er angeblich donnerstags, am raspeballtorsdag, serviert wird. Anderorts nennt man ihn klubb, kumle, komle, kompe, potetball... Es gibt ihn zu Kaßler, Würstchen oder Rippchen oder in Kombination mit Kohlrüben oder gefüllt mit Fleischstückchen zu Preiselbeeren.

Raspeballer bestehen wie Thüringer Klöße im Wesentlichen aus rohen und gekochten Kartoffeln und sehen auch genauso aus. Und doch scmecken sie anders. Gerstenmehl ist das Geheimnis. Mehl hat in Thüringer Klößen nichts zu suchen. Gerstenmehl gleich gar nicht, das bekommt man in Deutschland nicht einmal zu kaufen.




4-6 Portionen
300 g gekochte Kartoffeln, zerdrückt und abgekühlt
750 g rohe Kartoffeln, gerieben
180 g Gerstenmehl
18 g Weizenmehl
1 TL Salz

Ich setze einen großen Topf auf, der zur Hälfte mit leicht gesalzenem Wasser gefüllt ist.

Alle Zutaten vermische ich mit der Hand gründlich zu einem Teig. Zum Formen der Klöße benetze ich meine Hände mit kaltem Wasser. Die Klöße lasse ich direkt in das ganz leicht siedende Wasser gleiten. Ein Probekloß kann nicht schaden. Die Klöße lasse ich je nach Größe 20 bis 30 min garen.


Zugegeben, geschmacklich bevorzuge ich die einheimische Variante, ihren Charme hat die norwegische aber auch. Ganz untraditionell serviere ich die raspeballer mit Wildgulasch und Rosenkohl. Die übrigen werde ich in Scheiben schneiden und braten, mit Ei und Schinken. Ein paar ganz kleine habe ich auch geformt, die ergänzen meine Möhren-Kartoffel-Suppe mit Kaßlerfleisch. Also doch, da wären wir angekommen bei Gepökeltem und Wurzeln - so schließt sich der Kreis.


Inspiration:
Das Gerstenmehl (regal.no) hat mein Mann aus Norwegen mitgebracht, das Rezept stand auf der Rückseite der Tüte, ich habe es ebenso hier gefunden.