Zucchini-Mischbrot

Ich weiß gar nicht, warum ich jedes Jahr wieder eine Zucchini-Pflanze im Garten habe. Dieses Gemüse nervt mich eigentlich nur. Ich mag sie nicht besonders und weiß nie so recht, wohin damit. Ab ins Brot ist eine gute Idee, schließlich lieben wir auch Kartoffelbrot. Meine Recherchen im Internet führten leider nicht zu schlüssigen Rezepten. So nehme ich Sauerteig plus Roggen und Weizen im Verhältnis 4:5 als Basis.

Das Brot ist toll geworden. Saftig. Weiche Krume, leicht und elastisch. Krosse Kruste. Meine Befürchtung von zu feucht oder klebrig hat sich nicht bestätigt. Der Geschmack ist ungewöhnlich aber durchaus angenehm, mal etwas anderes. Vielleicht bilde ich mir das nur ein, aber ich finde, es schmeckt tatsächlich nach Zucchini:-).

Volle Punkte für die Frischhaltung. Es schmeckt auch am zweiten und dritten Tag noch sehr gut. Was passt dazu? Ich empfehle Käse, Tomaten, vegetarische Brotaufstriche, Knoblauchquark, eingelegten oder geräucherten Fisch, Bouletten oder eine feine Suppe.

Gemüse in meinem Brot wird die Ausnahme bleiben. Ermutigt bin ich trotzdem, dieses Brot im Herbst mit Kürbis statt Zucchini zu versuchen. Auch Variationen mit rohen Kartoffeln und Apfel kann ich mir vorstellen.




Samstag, 19:30 Uhr
200 g Roggen
200 g Wasser
1 EL ASG (Roggen)

Den Roggen mahle ich zu grobem Schrot. Alles in einer Schüssel verrühren, abdecken und über Nacht bei Zimmertemperatur reifen lassen.

Sonntag, 9:00 Uhr
2 Zucchini (400 g)
2 Möhren (100 g)
500 g Weizenmehl Typ 550
200 g Roggenmehl Typ 997
1 Handvoll Haferflocken (Kleinblatt)
15 g Salz
2 g Trockenhefe
1 TL gemahlener Kümmel
1 TL gemahlener Koriander
1 EL dunkler Rübensirup
Sauerteig
120 g warmes Wasser
2 EL Ölivenöl
50 g Sonnenblumenkerne
50 g geschrotete Leinsamen
Instantmehl für die Arbeitsfläche

Zunächst schäle ich die Möhre. Bei der Zucchini bleibt die Schale dran. Ich reibe das Gemüse auf der feinen Reibe. Das ergibt netto 300 g Zucchini- und 60 g Möhrenraspel.

Ich nehme eine große Schüssel und fülle hinein: Mehl, Haferflocken, Salz, Hefe und Gewürze. Alles mischen.

Das kommt zusammen mit den Gemüseraspeln, Sirup, Sauerteig und Wasser in die Knetmaschine. 2-4 min langsam kneten lassen, dass sich alles schön mischt. Eine Menge Teig! Zwischendurch muss ich anhalten und Klumpen vom Schüsselrand lösen.

Dann gebe ich nacheinander Öl, Kerne und Leinsamen dazu. Anschließend läuft die Knetschaschine gut 5 min auf mittlerer Stufe, dann noch einmal 1-2 min schnell. Aus einer bröseligen, klebrigen Pampe ist nun ein Teig geworden.

Den Teig kippe ich auf mein großzügig mit Instantmehl bemehltes Holzbrett und forme ihn zu einer Kugel. Diese lege ich in eine große, leicht geölte Schüssel. Abdecken und eine Stunde warm gehen lassen.

Sonntag, 10:30 Uhr
Der Teig scheint mir stabil genug, um ihn frei als Laib zu backen. Also vorsichtig wieder aufs bemehlte Brett kippen, langwirken und mit Schluss nach unten ins Gärkörbchen legen. Abdecken und warm gehen lassen.

Sonntag, 12:00 Uhr
Leider habe ich nicht aufgepasst. Nach 90 min war der Teig um deutlich mehr als das Doppelte aufgegangen und hatte fast Übergare. Also vorsichtig auf ein Backblech mit Backpapier kippen und hinein in den Ofen. Ich hatte Glück, es ist noch ausreichend Ofentrieb vorhanden, dass es schön aufgeht und in der Mitte aufreißt. Das Brot ist eher flach, aber in Ordnung.

Backen: Assistent Mischbrot frei 1.500 g mit Dampf. Gut eine Stunde. Ohne Assistenten würde ich etwas Wasser auf Brot und Blech sprühen, bei 240 °C (vorgeheizt) 10 min anbacken, dann bei 200 °C fertigbacken.

Backen im gusseisernen Topf verhindert das Breitlaufen und wäre sicher eine gute Variante.