Tomaten-Tarte

Dieser Sommer lässt beeindruckende Mengen hocharomatischer Tomaten reifen, sowohl im Gewächshaus als auch im Freiland. Während fast alles andere verdorrt. Tomatenpflanzen lieben dieses Wetter. Sie strecken ihre Wurzeln mehrere Meter tief in die Erde und halten so die anhaltende Hitze und Trockenheit gut aus. Gerade die kleinen Tomaten ernte ich täglich. Die kann man einfach so in den Mund stecken. Was zuviel ist, wandert mit den Fleischtomaten in den Ketchup.

Nun wollte ich immer schon mal eine Tomaten-Tarte versuchen. Wann, wenn nicht jetzt. Was passt zu Tomaten? Mediterrane Kräuter, Parmesan und Pinienkerne. Mozarella wäre die milde Variante. Ich hatte mal eine grüne Roggenkruste... die gibt es heute in rot :-) Hüttenkäse ist nicht so fett, das macht sich gut bei diesen Temperaturen. Es spricht rein gar nichts gegen einen einfachen, klassischen Mürbeteig, aber der herzhafte Boden mit Roggen und Oregano passt ausgezeichnet zu dem salzigen Eier-Parmesan-Pamps und den unglaublich fruchtig schmeckenden Tomaten. Im Nachgang denke ich, dass sich auch ein paar Zwiebeln gut eingefügt hätten.

Vorsichtig anschneiden und reinbeißen. Die Tomaten enthalten sehr viel Saft, der sich bereitwillig spritzend oder kleckernd über Tisch, Fußboden und Kleidung verteilt. Gut gekühlt finde ich diese Tomaten-Tarte am besten.




Teig
100 g Roggenmehl Typ 997
100 g Weizenmehl Typ 550
1 gestrichener TL Salz
1 TL Oregano, getrocknet
75 g kalte Butter
75 g Quark (20 %)
2 EL Wasser
Hartweizengries zu Ausrollen
Hülsenfrüchte und Backpapier zum Blindbacken

Die Form fette ich nicht ein. Wer mag, kann das gerne tun. Ich bereite den Mürbeteig zu, rolle ihn auf einer dünnen Schicht Gries ziemlich dünn aus und lege ihn in eine runde (32 cm) Glasform. Abdecken und gut eine Stunde kalt stellen.

Backofen auf 180 °C vorheizen. Auf den Teig lege ich ein passendes Stück Backpapier, darauf Trockenbohnen.

Blindbacken: 15 min bei 180 °C Ober-Unterhitze auf mittlerer Schiene

Füllung
200 g Hüttenkäse
100 g Milch (3,8 %)
50 g Frischkäse
4 Eier
1 dicke Knoblauchzehe
Parmesan
Kräuter (Thymian, Rosmarin, Oregano, Basilikum...), frisch oder getrocknet
Cocktail-Tomaten mittlerer Größe
Salz, Pfeffer, Zucker
Pinienkerne

Inzwischen bereite ich die Füllung vor. Ich gebe Hüttenkäse, Milch, Frischkäse und Eier in eine hohe Schüssel, presse den Knoblauch dazu und würze - eher sparsam - mit Salz und Pfeffer. Dann halte ich ganz kurz den Zauberstab hinein, um alles schön zu verrühren. Anschließend kommen die Kräuter dazu. Die Masse ist sehr flüssig, das ist richtig so.

Ich reibe den Parmesan, das ergibt ca. 3-4 EL.

Die Tomaten halbiere ich und streue eine Prise Zucker darüber.

Nun hole ich den Teig aus dem Ofen, entferne Bohnen und Papier und gieße die Eiermasse auf den heißen, vorgebackenen Teig. Darauf streue ich den Parmesan. Dann setze ich die Tomatenhäften mit der Schnittfläche nach oben vorsichtig hinein. Sie sollen möglichst nicht untergehen. Zuletzt verteile ich die Pinienkerne, die leider auch weitestgehend einsacken. Na ja, eigentlich logisch.

Backen: Umluftgrill bei 180 °C ca. 35 min. Wer nur Ober-Unterhitze hat, sollte 200 °C bei gleicher Zeit versuchen.

Geduld! Nach dem Backen unbedingt 10 min setzen lassen. Warm oder noch besser gut gekühlt servieren.

Der Anschnitt gelingt mir übrigens durch die Tomatenhälften und den Rand der Backform nicht ganz so schick. Letzteres ließe sich durch eine Form mit herausnehmbarem Boden lösen. Ich liebe meine Glas- und Keramikformen, aber da ich ab und zu eine Tarte backe, vielleicht eine angemessene Investition.